Teilprojekt WiN
Das zweite Teilprojekt untersucht die Daten- und Ergebnisnutzung mit Blick auf den
wissenschaftlichen Nachwuchs an Hochschulen. Im Kontrast zum Themenfeld „Qualität in der Lehre“ existierten hier bisher kaum
etablierte Monitoring-, Organisations- und Qualitätsentwicklungsprozesse und Zuständigkeiten. Auch konzeptuell und datenseitig
schienen zentrale Voraussetzungen für die evidenzbasierte Hochschulentwicklung in diesem Feld (noch) nicht gegeben: über
Qualitätsstandards und Indikatoren für ein Monitoring besteht kaum Konsens, die Promovierendenerfassung erschien mitunter noch
lückenhaft (Vollmar 2019) und das Vertrauen in diese Datenbasis oftmals gering. Während Studierenden- und Graduiertenbefragungen
seit über einer Dekade etabliert und letztere auch bereits hinsichtlich ihrer Nutzungsfelder untersucht sind, führten in der
Vergangenheit nur einzelne Hochschulen überhaupt regelmäßige Befragungen von Nachwuchswissenschaftler*innen durch. Deren Zahl ist u.a.
mit dem Aufbau der National Academics Panel Study (Nacaps) seit 2019 gestiegen. Sowohl zu Promovierenden als auch promovierten
Wissenschaftler*innen ist der Informationsbedarf der Hochschulen in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, wobei diese neben
Befragungs- auch zunehmend Prozessdaten in Betracht ziehen. Eine wachsende Zahl an Modellvorhaben an den Hochschulen, der Aufbau
personeller Kapazitäten und der intensive Austausch in der Fachcommunity deuten auf eine sehr dynamische Entwicklung und wachsende
Bedeutung der Datennutzung im Themenfeld hin, die im Rahmen des Teilprojektes zum wissenschaftlichen Nachwuchs untersucht werden soll.